und Laudatio auf den Bundesfinanzminister


Bild: Saarnews, Pixabay

Liebe Gemeinde,

es ist Fastenzeit, die Zeit in sich zu gehen und sich den eigenen Lastern zu stellen. Viele Menschen üben sich nun in Enthaltsamkeit, um jene Laster zu überwinden. So auch unser Bundesfinanzminister. Und das größte Laster von Christian Lindner ist – wer wüsste das nicht – die Freigiebigkeit! Sein allzu großes Herz für die Armen im Lande!

Das soll nun anders werden, so hat Lindner versprochen. Dabei lädt er uns alle ein, mit ihm gemeinsam auf diesem Weg zu gehen. Aber nicht nur für die normale Fastenzeit von sieben Wochen, nein, drei volle Jahre will er mit uns „einfach Mal mit dem auskommen, was wir haben.“ und auf alle weiteren Sozialleistungen verzichten.

Lindners Vision

…ist eine „Wirtschaftswende vom Verteilen zum Erwirtschaften.“  Bisher haben wir also nichts erwirtschaftet, dieses Nichts dann aber fleißig verteilt. Gerade bei den Armen ist immer wieder sehr viel Nichts angekommen. Die Reichen dagegen mussten immer Nichts abgeben – was sie auch freigiebig taten.

Das soll nun endlich anders werden. Dabei geht Lindner selbst mit gutem Beispiel voran. Statt wie bisher läppische 16.815€, bekommt er ab März immerhin bescheidene 17.990€ im Monat. Dazu pauschal 3.681€ im Jahr. Steuerfrei, versteht sich. „Ja!“, möchte man ihm zurufen, „Bravo Herr Lindner! Auch ich will liebend gern einmal drei Jahre nur mit dem auskommen, was Sie haben!“

Aber er tut noch mehr für seine Mitmenschen.

Er will nämlich, dass „alle, die arbeiten können und Bürgergeld beziehen, wieder auf den Arbeitsmarkt gebracht werden.“ Man könnte ihm jetzt kleinlich erklären, dass gerade die Bezieher von Bürgergeld schon auf dem Arbeitsmarkt sind. Sie sind ja die Ware, die auf diesem „Markt“ gehandelt wird. Aber dafür ist sein Ausdruck „auf den Arbeitsmarkt bringen“ gar zu schön. Das klingt ein bisschen nach Almabtrieb:

Die Rindviecher, die sich bisher vollgefressen haben auf den fetten Wiesen des Sozialstaats, kommen zurück in den heimischen Stall, damit wir ihre Arbeitskraft wieder melken können.

Das muss auch unsere Landwirte freuen, die zurzeit auf Autobahnen und in Innenstädten ihren Mist verteilen und verbrennen. Sie sollten den Kampf aufgeben und sich neidlos hinter den Bundesfinanzminister stellen. So viel Mist wie er können sie gar nicht produzieren.

Amen!


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