Bild: Oleksandr Pidvalny, Pixabay

Es war einmal eine Regierung, die hatte sich etwas vorgenommen. „Klimaziele erreichen“ stand auf ihrem Banner. Dafür war sie gewählt worden.

Nach zwei Jahren setzte sie sich dann zusammen, um ihre Fortschritte zu betrachten. Und siehe da, ihr Banner war noch fast dasselbe wie zu Beginn. Nur zwei Buchstaben waren ihnen abhanden gekommen. „Klimaziele reichen“ stand jetzt darauf. Das war fortan ihr Motto.

Wenn also ein Minister nicht recht Lust hatte, das Klima zu schützen, dann mussten eben die anderen umso mehr tun.
Und wenn ein Minister unbedingt Autobahnen bauen wollte, dann durfte er das, solange er am Fahrbahnrand irgendetwas grünes hinstellte. Sonnenkollektoren etwa oder ein paar schöne Blumen. Ein Töpfchen Stiefmütterchen, und schon war wieder ein Kilometer Asphalt genehmigt.

Nach zwei weiteren Jahren stand wieder eine Wahl an. Also versammelte sich die Regierung wieder unter ihrem Banner. Und siehe da, wieder war ein Buchstabe verschwunden. Außerdem war das Banner in der Mitte durchgerissen. „Klimaziele“ stand auf der einen Hälfte. Auf der anderen stand einfach „reiche“.

Und die Regierung konnte sich einfach nicht entscheiden, welchem von beiden Bannern sie folgen wollte.

 Dabei waren sich aber beide Seiten immer noch sicher, dass nur sie die Lösung, die Zukunft auf ihrer Seite hatten. Denn

sie hatten die Jugend hinter sich.

Manche von ihnen sogar schon sehr lange.

Tatsächlich hatten beide recht. Viele Jugendliche demonstrierten freitags für Future. Andere verstanden unter „Future“ ein Termingeschäft. Dabei waren alle so freundlich, so tolerant und „gechillt“, dass sie beides irgendwie okay fanden. Überhaupt war alles irgendwie okay.

Wenn du dich trotz Vollbart und Gemächt gern als Frau fühlen wolltest, war das okay.
Wenn du dich im neuen Porsche bei 180 Sachen als Mann fühlen wolltest, war das auch okay.

Wenn Schulkinder nicht zur Schule zu gehen, aber allen anderen sagen wollten, sie sollten „auf die Wissenschaft hören“, war das okay. Dass Wissenschaft eigentlich mit Wissen anfängt, störte sie dabei gar nicht.

Bild: Goran Horvat, Pixabay


Wenn Erwachsene sich ihnen anschließen und mit demonstrieren wollten, war auch das okay
– solange man nicht über manche ihrer Slogans nachdachte. So riefen sie zum Beispiel „Es gibt kein Recht auf Kohlebagger fahren!“

Und auch das war okay, denn es ist ja wahr!
Darum fährt auch niemand diese Riesengeräte zum Spaß oder weil es sein Recht wäre. Sondern seine Pflicht. Weil er Geld dafür bekommt. Man nennt es Arbeit.

Oder kann es vielleicht sein, dass manche Fridays-Demonstranten das Wort „Arbeit“ noch nicht kennen? Und das Wort „Pflicht“ nicht mehr?

Natürlich ist auch das total okay, erst recht in ihrem Alter.

Die Regierung aber stritt und stritt sich immer weiter unter ihren beiden Bannern. Und wenn sie nicht gestorben sind,…

…dann höchstwahrscheinlich bald abgewählt.


1 Kommentar

Ampel eingeheizt : Die Blog-Partei · 2. Juli 2023 um 17:50

[…] Nachhaltige Ziele statt Nachhaltigkeitsziele […]

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