Ein distanziertes Lied

Bild: Cassiopeia_Arts, Pixabay

Die Block-Partei distanziert sich im Voraus von dem folgenden Text. Und von seinem Verfasser.

Ein Freund von mir stand neulich vor Gericht.
Sein Kompagnon war angeklagt, er nicht.
Ich sagte ihm das täte mir sehr leid.
Das sei doch eine Unannehmlichkeit.
Da sagte er ganz ruhig und distinguiert:
„Das stört mich nicht. Ich hab´ mich distanziert.“

Refrain:
Distanziert, distanziert,
das Schild, das jeden Angriff leicht pariert.
Die Blume, die die weiße Weste ziert,
ist dieses kleine Wörtchen: Distanziert.

Ein Künstler war bei Alt und Jung beliebt,
er war begabt, wie es das selten gibt.
Doch dann hieß es, er habe unverdient
bei anderen Kulturen sich bedient.
´s ist Schade, wenn er Haus und Hof verliert,
doch ich hab´ mich von ihm längst distanziert.

Refrain:
Distanziert, distanziert,
das Schild, das jeden Angriff leicht pariert.
Die Blume, die die weiße Weste ziert,
ist dieses kleine Wörtchen: Distanziert.

Ein Staatsmann war als Ehrenmann bekannt,
bis ein Artikel in der Zeitung stand:
Er wär ´zu seiner Frau nicht immer ehrlich,
und die Geliebte beinah minderjährig.
Halb war´s erlogen, halb schlecht recherchiert,
doch alle Freunde haben sich distanziert.

Refrain:
Distanziert, distanziert,
das Schild, das jeden Angriff leicht pariert.
Die Blume, die die weiße Weste ziert,
ist dieses kleine Wörtchen: Distanziert.